Die bereitgestellten Methoden vermitteln einfache Anregungen und Ideen, die individuell weiterentwickelt werden können. Ihre Ausrichtung ist lebensnah, bedürfnisorientiert, kommunikativ. Die Schwerpunkte liegen auf der persönlichen Auseinandersetzung und Reflexion der Schüler und Schülerinnen sowie auf deren aktiver Beteiligung.
Förderung aller Schüler und Schülerinnen
Im Vordergrund stehen die einzelnen Schüler/Schülerinnen und deren individuelle Förderung – eher (sehr) Leistungsstarke ebenso wie eher Leistungsschwache mit Lern-, Leistungs- und Entwicklungsbeeinträchtigungen.
Angestrebt wird eine Erfahrungsbildung über emotionale, kognitive und handlungsorientierte Elemente auf dem Hintergrund einer vertrauensvollen und ausgeglichenen Arbeitsatmosphäre.
Die Basis dafür bilden die Stärken und Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen, die die Schüler und Schülerinnen mitbringen.
Die in der Methode aufgeführten Sterne (1-3*) geben einen Eindruck, welcher Anspruch an die Schüler und Schülerinnen gestellt wird.
Häufig sind die Methoden so angelegt, dass sie mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen oder Herangehensweisen durchgeführt werden können. So können Fragen und Aufgabenstellungen beispielsweise durch bereitgestellte Abbildungen und Materialien anschaulicher werden.
Sie kennen Ihre Schüler und Schülerinnen am besten. Überprüfen Sie im Vorfeld, wie die Inhalte und Methoden deren Leistungs- und Entwicklungsstand sowie deren Lebenswelt angepasst werden müssen.
Wünschenswert ist Co-Teaching, das heißt, zwei Personen (eine Frau/ein Mann) sind gemeinsam für den Unterricht verantwortlich. So können bei Bedarf kleinere Gruppen gebildet werden. Das ermöglicht es, flexibler auf Stimmungen zu reagieren, das Arbeitstempo individueller zu gestalten und eine angemessene Zeitspanne des Zuhörens einzuhalten.
Je privater Themen sind, desto besser ist es, kleine Gruppe zu bilden. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass kein Druck entsteht, etwas sagen zu müssen (siehe Regeln).
Sehr intime Fragen können auch in Einzelarbeit bearbeitet werden.
Stellen Sie den Schülern und Schülerinnen zu Beginn die geplante(n) Methode(n), die Struktur des Raumes und die beteiligten Personen vor. So wissen die Schüler und Schülerinnen, was sie erwartet.
Hierzu ist es hilfreich, die vorgesehenen Methoden, Fragen und Wünsche an der Tafel oder einem Flipchart einfach zu visualisieren. Machen Sie dabei deutlich, dass es Ihnen wichtig ist, die Interessen der Schüler und Schülerinnen zu berücksichtigen und beteiligen Sie sie an Planung und Verlauf. Dazu muss gewährleistet sein, dass Ihre Planung nicht zu eng gefasst ist.
Bei der Durchführung der Methoden sollten Sie darauf achten, möglichst alle Schüler und Schülerinnen anzusprechen und zu aktivieren. Konkret gestellte und mehrteilige Arbeitsanweisungen, Erklärungen von Wortbedeutungen, Assoziationen sowie Satzbau- und Formulierungshilfen sind dabei hilfreich. Auch Rituale und feste (Raum)Strukturen geben Schülern und Schülerinnen Sicherheit.
Verlaufen die Gespräche schleppend oder es entsteht keine Diskussion, ist es Aufgabe der Klassenleitung, moderierend einzugreifen.
Hilfreich ist es, gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen Gruppenregeln festzulegen, niederzuschreiben und für alle sichtbar im Raum aufzuhängen. Basisregeln sind:
- Kichern und Lachen ist o.k., aber niemand wird ausgelacht oder beleidigt
- Jede/jeder hört zu. Jede/jeder darf ausreden
- Jede/jeder darf etwas mitteilen. Keine/keiner muss etwas sagen. (Wer sich nicht äußern möchte, teilt dies der Gruppe mit)
- Jemand macht freiwillig den Anfang
- Jede/jeder darf so viel sagen, wie sie/er möchte
- Persönliche Dinge bleiben in der Gruppe
Als Klassenleitung achten Sie sensibel darauf, dass die Regeln eingehalten und die persönlichen Grenzen respektiert werden.
Wichtig ist es, dass alle Beteiligten ausreden können und die persönlichen Stellungnahmen von der Klasse nicht (negativ) kommentiert werden. So lernen die Schülerinnen und Schüler, Anregungen, Einschätzungen und Erwartungen auszusprechen.
Gerade bei sensiblen Themen ist es wichtig, sich selbst und andere zu betrachten beziehungsweise andere Perspektiven kennenzulernen.
Eine gute Basis hierfür ist, dass die Schüler und Schülerinnen üben zu reflektieren und Feedback zu geben. Hilfreich ist es, in diesem Zusammenhang Rituale zu entwickeln. Neben Satzfragmenten können auch körperliche Ausdrucksmöglichkeiten oder Symbole zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe Stimmungen und Gefühle geäußert werden können. Dies gibt den Schülern und Schülerinnen Sicherheit und Vertrauen und hilft Ihnen dabei, eine gute Selbst- und Fremdeinschätzung zu entwickeln.