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HINTERGRUNDINFORMATIONEN

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Bevor Sie mit den Methoden-Bausteinen beginnen, finden Sie hier die wichtigsten Hintergrundinformationen kurz zusammengefasst 1

Erste Kontakte zum anderen Geschlecht zwischen 14 und 17 Jahren
Die Altersspanne von 14 bis 17 Jahren ist die Zeit, in der sich die sexuellen Kontakte zum anderen Geschlecht entwickeln. Mit 17 Jahren haben über 90% Kuss- und/oder Petting- Erfahrungen - lediglich Mädchen aus Migrantenfamilien zeigen (über alle Altersgruppen hinweg) größere Zurückhaltung.

Einstieg ins Sexualleben: Die Tendenz ist leicht rückläufig
Deutsche Mädchen und Jungen sind verglichen mit der letzten Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2005 seltener früh sexuell aktiv. Bei den 14-jährigen Mädchen sank der Anteil derer mit Geschlechtsverkehrerfahrung deutlich von zwölf auf sieben Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen sogar von zehn auf vier Prozent. Bei den 17-jährigen Mädchen reduzierte sich der Anteil von 73 auf 66 Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen blieb er mit 65 Prozent nahezu konstant. Ein Drittel der 17 -jährigen Jugendlichen hat sich noch nicht auf eine sexuelle Beziehung eingelassen.

Sexuelle Aktivität
In der Regel erleben deutsche Jugendliche ihr "erstes Mal" in einer festen Beziehung. Darüber hinaus ist die Hälfte der sexuell aktiven Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren bislang lediglich eine Partnerbeziehung eingegangen. Für deutsche Jungen trifft das auf 40 Prozent zu. Jungen aus Migrantenfamilien sind früher und damit insgesamt häufiger sexuell aktiv als deutsche Jungen.

Zurückhaltung bei sexuellen Kontakten, weil der richtige Partner, die richtige Partnerin fehlt
Erste Kuss- und Körperkontakte ja, aber noch keinen Geschlechtsverkehr. Ein Hauptgrund hierfür ist bei allen Jugendlichen das Fehlen des richtigen Partners/der richtigen Partnerin. Mädchen mit Migrationshintergrund begründen ihre Zurückhaltung häufig damit, zu jung dafür zu sein und einen engen Kontakt zum anderen Geschlecht vor der Ehe nicht richtig zu finden. Eine Einstellung, die deutsche Mädchen kaum teilen - Jungen ebenso wenig.

Sexuelle Gewalt ist Mädchen nicht unbekannt
13% der Mädchen deutscher Herkunft und 19% der Mädchen mit Migrationshintergrund sind schon einmal in die Situation geraten, sich gegen unerwünschte sexuelle Annäherungen zur Wehr setzen zu müssen. Betroffen sind vor allem sexuell aktive Mädchen, aber auch Mädchen ohne Geschlechtsverkehr-Erfahrung berichten davon. Jungen kommen im Vergleich seltener mit sexueller Gewalt in Kontakt.

Die Mehrheit verhütet beim ersten Mal
Überwiegend sehen 14-17-jährige Jugendliche Verhütung als partnerschaftliche Aufgabe und verhüten beim ersten Mal. Und auch Jungen verhüten beim ersten Mal mittlerweile ebenso gut wie Mädchen. Auch bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat sich das Verhütungsverhalten verbessert. Doch verglichen mit ihren deutschen Altersgenossen verhüten sie noch immer seltener. So geben zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen mit Migrationshintergrund an, beim ersten Geschlechtsverkehr keine Verhütungsmittel benutzt zu haben.

Spontaneität ist der Hauptgrund für die Nichtverhütung
Sowohl bei Jungen wie bei Mädchen nennt mindestens jede(r) Dritte "es kam zu spontan" als Grund dafür, warum nicht bei jedem Geschlechtsverkehr sehr genau auf Verhütung geachtet wird. Daneben werden aber auch verstärkt Gründe wie das Vergessen der Pilleneinnahme und der Einfluss von Alkohol oder anderer Drogen angeführt. Auch die Haltung "es wird schon nichts passieren" ist leider immer noch weit verbreitet.

Fehlende Vertrautheit und Unsicherheit führt zu Risikosituationen
Zu den Situationen, die zu Verhütungspannen führen und das Risiko einer Schwangerschaft erhöhen gehören u.a. eine fehlende Vertrautheit mit einem neuen Partner/einer neuen Partnerin beim ersten Geschlechtsverkehr, ungleiche Geschlechterverhältnisse, männerdominierter Sex und ein großer Altersunterschied (der Partner ist deutlich älter als die Partnerin). 22% der Mädchen geben als Grund für die Nicht-Verhütung beim ersten Mal an, dass sie sich nicht getraut haben, die Verhütungsfrage anzusprechen.

Mangelndes Wissen und Fehler bei der Anwendung führen zu Verhütungspannen
Die Mehrheit der Jugendlichen ist gut informiert und handelt verantwortungsbewusst. Mängel im Detailwissen und Anwendungsfehler bei den Verhütungsmitteln Pille und Kondom sind zwei zentrale Aspekte für das Auftreten von Verhütungspannen und ungeplanten Schwangerschaften.

Das Kondom ist das Einstiegsverhütungsmittel
Das Kondom ist mit deutlichem Abstand das Verhütungsmittel Nummer eins beim ersten Mal. Drei Viertel der deutschen Jungen und Mädchen wenden es beim ersten Geschlechtsverkehr an. Auch Jugendliche mit Migrationshintergrund greifen beim ersten Mal meistens zum Kondom: 75 Prozent der Mädchen und 59 Prozent der Jungen verhüten auf diese Weise. Mit zunehmender sexueller Aktivität ändert sich das Verhütungsverhalten jedoch. Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund verwenden dann häufiger die Pille.

Kondom und Pille bereiten spezielle Probleme bei der Anwendung
Drei von vier Jungen berichten von Schwierigkeiten bei der Kondombenutzung (Probleme beim Überrollen, das Kondom ist gerissen oder abgerutscht). Das eindeutige Hauptproblem der hormonellen Verhütung mittels der Pille besteht in der Notwendigkeit ihrer regelmäßigen Einnahme. 57% der Mädchen haben die Einnahme schon einmal vergessen, ein Viertel ist sich über die Wirksamkeit bei Erkrankung oder Einnahme von Medikamenten unsicher.

1Zentrale Ergebnisse der Studie "Jugendsexualität 2010 - Eine repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- bis 17-Jährigen und ihren Eltern" - sowie der Studie "Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen".

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