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Entsteht in einer Beziehung der Wunsch, miteinander zu schlafen, ist es ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens. Miteinander über Verhütung zu reden und sich früh genug um geeignete Verhütungsmittel zu kümmern muss dazugehören. Vielen ist es aber peinlich - gerade in ersten intimen Situationen - über das Thema Verhütung zu sprechen. Der Schutz vor unerwünschter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten sollte jungen Paaren aber am Herzen liegen. So können spätere Probleme und Sorgen vermieden werden.
Die Pille zu nehmen oder ein Kondom dabeizuhaben, bedeutet, im Fall der Fälle geschützt zu sein und verantwortungsvoll zu handeln.
Verhütung geht beide an. Der Junge kann seinen Beitrag dazu leisten, indem er Kondome besorgt und sie zu Hause an einem ungestörten Ort erst einmal in aller Ruhe ausprobiert. Das mindert im entscheidenden Augenblick sowohl den eigenen Stress als auch den des Mädchens.
Zudem kann der Junge das Mädchen zum Frauenarzt begleiten, um sich gemeinsam umfassend über die Einnahme der Pille beraten zu lassen. Doch längst nicht jeder Junge fühlt sich beim Frauenarzt so ganz wohl in seiner Haut. Und auch so manches Mädchen zieht einen Arztbesuch ohne Freund vor.
Siehe auch:
Verbrauchsmaterialien:
Arbeitsblätter:
Internet:
Um ins Gespräch zu kommen, führen die Schülerinnen und Schüler eine anonyme Befragung zu der provokanten Aussage "Verhütung ist Frauensache" durch. Dazu wird ein Papier mit Antwortmöglichkeiten (ja, nein, weiß ich nicht, kommt darauf an) vorbereitet.
Alternativ stellen die Schülerinnen und Schüler einen Bogen mit weiteren Fragen zusammen, die sie im Umgang mit Verhütung interessieren und für wichtig halten (Beispiel: Warum benutzen Jugendliche beim ersten Geschlechtsverkehr oft keine Verhütungsmittel?)
Die Schülerinnen und Schüler werten die Befragung aus. Dazu wird die Häufigkeit der Antworten auf geschlossene Fragen kontrolliert. Die Antworten offener Fragen werden gebündelt. Außergewöhnliche Aussagen werden gesondert notiert. Nach Vorstellung der Auswertung diskutieren Lehrkraft, Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse und überlegen, wie es zu bestimmten Einstellungen kommt, was dafür und was dagegen spricht etc. (Anregungen finden sich auch unter: "Themen - Verhütung" und "Eure Meinung zu Verhütung")
Hinweis:
Der Fragebogen sollte nicht zu umfangreich sein. Offene Fragen lassen es zu, seine Meinung in eigenen Worten auszudrücken. Geschlossene Fragen (Ja-Nein-Fragen und Multiple-Choice-Fragen) sind eher starr. Sie lassen sich aber einfach auswerten. Wichtig ist, dass die Anonymität der Befragten bewahrt wird. Nach Auswahl der Fragen und Antwortmöglichkeiten wird der Fragebogen gesetzt, kopiert und in der eigenen Schulklasse und evtl. nach Absprache in einer anderen Klasse verteilt.
In Kleingruppen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Ideen bzw. Handlungsverläufe für kleine Rollenspiele, Szenen und Geschichten. Inhalte sind unterschiedliche Verhaltensweisen, das Nachempfinden von Gefühlen des anderen, der Umgang mit Konfliktsituationen.
Ein Beispiel für eine Situationsbeschreibung zum Thema Verhütung in einer Partnerschaft, Kommunikation sowie Planung von Verhütung angelehnt an eine reale Situationen des jugendlichen Alltags: Clara und Michael sind seit Längerem ein Paar und sehr ineinander verliebt. Bei beiden entsteht der Wunsch, miteinander zu schlafen, doch bislang haben sie darüber noch nicht gesprochen. Als sie zusammen im Park auf der Wiese liegen, ...
Ein Beispiel für eine Situationsbeschreibung zu den Themen ungeplante sexuelle Erfahrungen, Kommunikationsschwierigkeiten, Einfluss von Alkohol sowie Verhütungspanne: <i>Marco und Anna gehen beide in die 10. Klasse der Schule X. Sie mögen sich, aber so richtig hat noch keiner den Mut gefunden, dem Anderen seine Gefühle mitzuteilen. Auf einer privaten Party mit Alkohol und ausgelassener Stimmung geht alles dann ziemlich schnell. Wer den Anfang gemacht hat ist nicht ganz klar. Marco und Anna landen im Bett. Marco hatte ein Kondom dabei... </i>(genaue Beschreibung siehe: Arbeitsblatt "Verhütungspanne - ein Rollenspiel" (PDF, 144 KB)
Hinweise:
Alternativ arbeiten die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung der Idee und der Umsetzung selbstständig oder in (enger) Kooperation mit Ihnen. Die entwickelten Szenen können auch als RAP, Fotostory, Video- oder Handy-Clips umgesetzt werden.
Anschließend werden die Spielszenen gegenseitig vorgespielt, verglichen und diskutiert. Für dargestellte Konfliktsituationen werden gemeinsam mögliche Lösungen und Entscheidungen erörtert.
Zudem wird besprochen, an wen man sich wenden kann, wenn Fragen oder Probleme mit dem Freund/der Freundin oder den Eltern auftreten (Infos zu kostenfreier Beratung unter: schwanger-unter.20.de - loveline.de: Rat + Hilfe - schule.loveline.de: Rat + Unterstützung; Anonym und kostenlos per Mail oder Telefon: Nummer gegen Kummer).