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Hintergrundinformationen zum Slogan: "Ich weiß, was man im Bett trägt."

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Das Kondom ist bei Jungen und Mädchen mit Abstand das Verhütungsmittel Nummer eins. Einige nutzen die Pille - alleine oder in Kombination mit dem Kondom. Nicht alle achten bei ihrem ersten Mal aber ausreichend auf die Verhütung. Der Anteil derer, die beim ersten Mal nicht verhüten, liegt bei beiden Geschlechtern bei 8% (Jugendsexualitätsstudie 2010). Vor allem Jungen mit Migrationshintergrund, aber auch Mädchen aus Migrationsfamilien zeigen ein schlechteres Verhütungsverhalten als Jugendliche deutscher Staatsangehörigkeit.
Eine Rolle spielt mitunter das Alter: Vor allem diejenigen Mädchen, die sehr jung ihren ersten Geschlechtsverkehr haben, achten nicht ausreichend auf die Kontrazeption. Ebenso hat es einen Einfluss, wie gut sich die Sexualpartner kennen. Verhütung funktioniert besser, wenn das erste Mal in einer festen Partnerschaft erfolgt. Einfluss nimmt auch das Elternhaus, das durch einen offenen Umgang mit Sexualität und Gesprächen über Verhütung unterstützend wirken kann.

Gründe für Nichtverhütung beim ersten Mal:

  • Der Geschlechtsverkehr hat sich spontan ergeben.
  • Naiver Optimismus: "Es wird schon nichts passieren".
  • Es war kein Verhütungsmittel verfügbar (eher Mädchen).
  • Man hat sich nicht getraut, Verhütung anzusprechen (eher Mädchen).
  • Kein klarer Kopf durch Drogen/Alkohol (eher Jungen).
  • Mangelnde Kenntnis "wusste nicht genau Bescheid" (eher Jungen).

Beim zweiten Geschlechtsverkehr wird ebenfalls hauptsächlich mit Kondom verhütet, aber auch die Anwendung der Pille als Wahl der Verhütung steigt deutlich. Dieser Trend setzt sich mit zunehmender Erfahrung fort. Die Pille kommt wesentlich häufiger zum Einsatz. Der Anteil derer, die nicht verhüten, sinkt stetig. Insgesamt ist ein hohes Problembewusstsein für die Notwendigkeit von Kontrazeption vorhanden. Vor allem Mädchen sind darauf bedacht. Eine Minderheit sorgt sich selten oder nie um Verhütung. Dabei sind die Spontaneität der Situation, das Vergessen der Pilleneinnahme und der Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen die größten Probleme. Außerdem ist das naive Vertrauen, dass trotz fehlender Verhütung "schon nichts passieren wird", weit verbreitet.

Verhütung planen!

Verhütungsexperten empfehlen als sicherste Methode für Jugendliche das Kondom plus die Pille: ein "Partner-Projekt", das gemeinsam geplant werden sollte.
Als Junge ist es vor allem wichtig zu wissen, wie man ein Kondom benutzt und welches am besten passt. Das sollte noch vor dem ersten Mal ausprobiert und geübt werden. Mädchen sollten wissen, welche verschiedenen Verhütungsmethoden es für Frauen gibt.
Besonders die Verhütung mit der Pille muss geplant werden, denn sie ist nicht spontan anwendbar. Wichtige Punkte wie der Frauenarztbesuch, um sich beraten und die Pille verschreiben zu lassen, der richtige Zeitpunkt der ersten Pilleneinnahme oder das rechtzeitige Besorgen eines neuen Rezepts müssen bedacht werden.

Verhütung ansprechen!

Oft trauen sich Jugendliche nicht, das Thema anzusprechen. Besonders beim ersten Mal oder im Kontakt mit einem unvertrauten Partner fällt es ihnen offensichtlich schwer. Hier helfen Tipps, wie man - am besten noch vor dem ersten Mal - darüber ins Gespräch kommt:

  • Mit einer Geschichte oder einer Filmszene das Thema anschneiden und sie als Einleitung nutzen.
  • Ein Kondom so hinlegen, dass der andere/die andere es sieht. Das macht es oft leichter, ins Gespräch zu kommen.
  • Mit Spiel, Spaß und Witz: Die Kondomanwendung in ein Gesellschaftsspiel wie z.B. Activity/Flaschendrehen/Quiz einbauen und es (gemeinsam) über ein Obst oder Gemüse rollen.
  • Es geht auch ohne Worte: Einfach ganz selbstverständlich und ohne Ankündigung vor dem Sex zum Kondom greifen und es benutzen.

Besser ist es, sich zuerst näher kennen zu lernen. Das baut Vertrauen auf und die Kommunikation über Sexualität und Verhütung fällt leichter.

Übrigens: Die meisten finden es gut, wenn der Partner/die Partnerin Kondome benutzen will, das Gespräch sucht und die Initiative ergreift.

Gemeinsam verhüten!

Verhütung geht beide etwas an. Das ist nicht allen männlichen Jugendlichen bewusst. Jungen sollte klar werden, dass sie bei jedem ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen potentiell Vater werden können. Und im Falle einer anerkannten Vaterschaft stehen sie mit allen Rechten und Pflichten in der elterlichen Verantwortung, auch finanziell (http://www.schwanger-unter-20.de/vater-werden). Die Verhütung sollte gemeinsam und schon vor dem ersten Mal geplant werden. Dafür ist es wichtig, sich gemeinsam über Verhütung zu informieren und sich für ein Verhütungsmittel zu entscheiden. Am Anfang kann es sein, dass es Schwierigkeiten mit der Verhütung gibt. Vielleicht bereitet der Umgang mit dem Kondom noch Probleme oder das Mädchen ist sich unsicher über Wirkung und Sicherheit der Pille. Besser ist es dann, darüber zu sprechen, statt sich alleine damit herumzuquälen! Und: Ist kein Kondom zur Hand, sollte es bei Zärtlichkeit belassen werden beziehungsweise auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Kondome benutzen!

Nur Kondome schützen vor HIV und vor vielen anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Gleichzeitig helfen sie zuverlässig, eine ungewollte Schwangerschaft oder Vaterschaft zu vermeiden. Wer spontan ist und ungeschützten Geschlechtsverkehr hat, riskiert eine Ansteckung. Besonders dann, wenn man mehrere wechselnde Sexualpartner hat und dabei keine Kondome benutzt. Aber auch eine Partnerschaft schützt nicht automatisch vor HIV oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Deshalb ist Safer Sex weiterhin notwendig!

Verhütungsirrtümer beseitigen!

Noch immer kursieren Gerüchte und Mythen um das Schwangerwerden und die Verhütung. Darunter können folgende Irrtümer sein:

  • "Keine Sorge, ich pass schon auf?" - einer der größten Irrtümer überhaupt!
  • "Für die Verhütung sind Mädchen verantwortlich..." - von wegen!
  • "Beim ersten Mal kann nichts passieren..." - ein schönes Märchen.

Risikosituationen richtig einschätzen!

Riskant sind Situationen, bei denen die Vernunft auf der Strecke bleibt oder man sich einfach nicht traut, nein zu sagen oder die Verhütung einzufordern.
Situationen können sein:

  • Man ist in Partylaune und es ist besonders spannend, schnell auf ein Mädchen/einen Jungen zuzugehen, das/den man noch gar nicht so gut kennt.
  • Man ist gerade heftig verknallt oder hat totale Lust auf Sex.
  • Man knutscht, kennt sich aber vielleicht noch gar nicht so gut und plötzlich will einer von beiden Geschlechtsverkehr.

Riskant ist es, zu denken, dass solche Situationen nicht passieren können. Deshalb handelt man verantwortlich, wenn man sich schon im Vorfeld Gedanken über die Verhütung macht und vorsorglich  immer ein Kondom dabei hat. Zudem sollte man seinen Gefühlen folgen und klar und deutlich sagen, wenn man nicht mit jemandem Sex möchte bzw. dass man auf Verhütung besteht.

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