1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zum Inhalt
  4. Sprung zum Footer

Sie sind hier: Initiative → Slogan: Ich nehm die Pille, aber ich nehm nicht jeden → Hintergrundinformationen zum Slogan

Hintergrundinformationen zum Slogan: "Ich nehm die Pille - aber ich nehm nicht jeden."

zurück zur Vorseite

Die Antibaby-Pille wird kurz die Pille genannt. Sie ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel für Frauen.

Wirkung und Anwendung

Die Pille hemmt die Eizellenreifung und damit den Eisprung. Sie verhindert, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals verflüssigt, so dass die Samenzellen nicht in die Gebärmutter eindringen können. Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut nicht richtig aufgebaut, so dass sich kein befruchtetes Ei einnisten kann.
Es gibt verschiedene Präparate, die fast alle die beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen enthalten. Sie unterscheiden sich nach der Menge der Hormone und der Art des Einnahmeschemas. Infos finden sich auf dem jeweiligen Beipackzettel. Ansprechpartner für Fragen sind Frauenärzte und Beratungsstellen.

Vorteile:

  • Die Pille ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Bei richtiger Anwendung kann sich das Mädchen/die Frau mit dieser Verhütung sehr sicher fühlen.
  • Es ist möglich, dass sich unreine Haut verbessert.
  • Die Blutung ist durch die Pille meist etwas schwächer und kürzer als die natürliche Blutung.

Nachteile:

  • Die Pille ist ein Verhütungsmittel, dessen Anwendung geplant werden muss (regelmäßige Arzttermine, neue Rezepte, richtiger Zeitpunkt der ersten Einnahme...).
  • Wenn ein Mädchen/eine Frau Magen- und Darmprobleme hat, kann dies die Wirkung der Pille herabsetzen. Gleiches gilt auch für die Einnahme bestimmter Medikamente. Wechselwirkungen können die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen.
  • Anders als das Kondom schützt die Pille nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen wie Chlamydien oder dem HI-Virus (AIDS).
  • Die Pille ist ein Medikament und somit nicht frei von möglichen Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Übelkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, leichter Gewichtszunahme, Blutungsstörungen und Brustspannen.

Was außerdem zu beachten ist:

  • Die Pille wird von der Frauenärztin oder vom Frauenarzt verschrieben. Mit dem Rezept ist sie dann in der Apotheke erhältlich.
  • Die Pille wird für Mädchen bis zum 20. Geburtstag von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Ab 18 Jahren können Rezept- und Praxisgebühren zu zahlen sein.
  • Die Einnahme der Pille führt heutzutage nicht automatisch zu einer Gewichtszunahme, aber es können sich im Körpergewebe Wassereinlagerungen bilden.
  • Mädchen/Frauen, die die Pille nehmen, sollten nicht rauchen, da sich bei Raucherinnen die Gefahr einer Thrombosebildung erhöht.
  • Fragen und Unsicherheiten zur Einnahme oder Sicherheit der Pille sollten immer unbedingt mit dem behandelnden Frauenarzt/der behandelnden Frauenärztin besprochen werden.
  • Weil sexuell übertragbare Infektionen ausschließlich mit einem Kondom verhindert werden, ist es für Jugendliche zu Beginn der Beziehung ratsam, beide Methoden zu kombinieren - falls das Mädchen die Voraussetzungen für die Einnahme der Pille erfüllt.

Anwendungsprobleme

Die Verhütung einer Schwangerschaft mittels der Pille ist die an sich sicherste Methode. Jugendliche berichten jedoch insgesamt von mehr Schwierigkeiten als bei der Anwendung von Kondomen. Das größte Problem besteht eindeutig in der Notwendigkeit ihrer regelmäßigen Einnahme: Die rechtzeitige Einnahme wird vergessen oder das Präparat wird zum Beispiel bei Übernachtungen nicht mitgenommen.
Des Weiteren gibt es viele Unsicherheiten bezüglich der Wirksamkeit, wenn zum Beispiel Erbrechen oder Durchfall auftritt. Andere berichten von unerwünschten Effekten wir Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Zwischenblutungen.

(K)eine Sache für Jungs

Die Mehrheit der Jungen weiß nur wenig über Nebenwirkungen, Probleme und Beeinträchtigungen bei der Pillennutzung. Bedenklich könnte dies vor allem dann werden, wenn die Wirksamkeit der Verhütung gefährdet ist, aber nicht kommuniziert wird.

Vaginalring und Verhütungspflaster

Neben der Pille gibt es für Mädchen weitere Verhütungsmethoden, die in ihrer Wirkung und Sicherheit der Pille sehr ähnlich sind: das Verhütungspflaster und der Vaginalring. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch den Weg der Hormonaufnahme in den Körper. Sie eignen sich besonders für Mädchen/Frauen, die einen empfindlichen Magen und Probleme beim Verdauen von Medikamenten haben.

Nur für den Notfall: Die Pille danach

Kondom geplatzt, Pille vergessen, Wirkung beeinträchtigt: Es kann immer mal etwas mit der Verhütung schief gehen. Es gibt im Fall einer Verhütungspanne die Möglichkeit, die "Pille danach" einzunehmen. Sie ist kein Verhütungsmittel, sondern eine Maßnahme für den Notfall.
Es stehen zwei Medikamente mit unterschiedlichen Wirkstoffen zur Verfügung, die mit großer Wahrscheinlichkeit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern:

  • Die "Pille danach" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel. Sie muss bis spätestens 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
  • Die "Pille danach" mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat. Sie muss bis maximal 120 Stunden (5 Tage) nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehrs eingenommen werden.

Beide Wirkstoffe bewirken eine Unterdrückung oder Verzögerung des Eisprungs. Die Wirksamkeit lässt jedoch nach, je mehr Zeit nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr verstreicht. Deshalb gilt: Je früher, desto besser! Erwiesen ist, dass die "Pille danach" nicht wirkt, wenn sich die befruchtete Eizelle bereits in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Sie ist demnach keine "Abtreibungspille" (obwohl sie häufig mit ihr verwechselt wird).

Die "Pille danach" ist rezeptpflichtig. Die richtigen Ansprechpartner für diese Fälle sind Frauenärzte, Beratungsstellen oder - am Wochenende - der ärztliche Notdienst/gynäkologische Ambulanzen in Krankenhäusern. Mit Rezept ist das Präparat in der Apotheke erhältlich.

zurück zur Vorseite